Rassestandard Akita Inu

ist FCI - Standard Nr. 255  /  04. 07. 2001 /  D

 

 

 

ÜBERSETZUNG : Dr.J.-M. Paschoud

URSPRUNG : Japan.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINALSTANDARDES : 13. 03. 2001.

VERWENDUNG : Begleithund.

KLASSIFIKATION FCI : Gruppe  5   Spitze und Hunde vom                                Urtyp.

Sektion   5   Asiatische Spitze und                                       verwandte Rassen.

Ohne Arbeitsprüfung.

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS : Ursprünglich waren die japanischen Hunderassen klein bis mittelgross, und es gab keine grossgewachsenen Hunderassen. Seit 1603 wurden in der Akita Region "Akita Matagis" (mittelgrosse Hunde zur Bärenjagd) zu Hundekämpfen verwendet. Von 1868 an wurde die Rasse mit dem Tosa und mit Mastiffs gekreuzt. Infolgedessen nahm die Rasse an Grösse zu, aber charakteristische Züge, die zum Spitz-Typ gehören, gingen verloren.

Im Jahre 1908 wurden die Hundekämpfe verboten. Aber die Rasse überlebte dennoch, gedieh und entwickelte sich zu einer grossgewachsenen japanischen Rasse. Neun vorzügliche Exemplare dieser Rasse wurden dann im Jahre 1931 zu "Denkmälern der Natur" erklärt.

Während des Zweiten Weltkrieges (1939 - 1945) war es üblich, Hundsfelle zur Herstellung von Militärkleidern zu verwenden. Die Polizei ordnete die Fest- und Beschlagnahme aller Hunde an, ausser den deutschen Schäferhunden, welche für militärische Zwecke vorbehalten waren. Verschiedene Liebhaber versuchten jedoch, das Gesetz zu umgehen, indem sie ihre Hunde mit deutschen Schäfern kreuzten.

Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, hatten die Akitas drastisch an Zahl abgenommen, und es existierten drei verschiedene Typen unter ihnen : 1) Matagi Akitas, 2) Akitas für Hundekämpfe und 3) Schäferhund-Akitas. Dies war eine stark verworrene Situation für die Rasse.

Während des Wiederaufbaus der reinen Rasse nach dem Krieg hatte Kongo-go, ein Hund aus der Blutlinie Dewa, vorübergehend einen ungeheuren Popularitätserfolg; dieser Hund liess in seinem Erscheinungsbild die Züge von Mastiffs und von deutschen Schäfer- hunden erkennen. Die Zahl der Züchter dieser Rasse nahm zu, und die Rasse hatte immer mehr Erfolg. Aber hellsichtige Liebhaber waren damit nicht einverstanden, diesen Typus als eigenständige japanische Rasse anzuerkennen und waren beflissen, die fremden Züge aus diesem Typus auszumerzen.  In der Absicht, die Charakteristiska der urtümlichen Rasse wiederaufzubauen, führten sie Kreuzungen mit Matagi Akitas durch. Damit gelang es ihnen, die grosse, ursprünglich reine Rasse, die wir heute kennen, zu festigen.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Grosser, wohlproportionierter Hund von kräftigem Körperbau mit viel Substanz; sekundäre Geschlechtsmerkmale ausgeprägt;  viel Adel und Würde in Bescheidenheit; robuste Konstitution.

WICHTIGE PROPORTIONEN : Das Verhältnis von Widerristhöhe zur Körperlänge (von der Bugspitze zum Sitzbeinhöcker gemessen) beträgt 10 : 11; der Körper der Hündinnen ist etwas länger als der der Rüden.

VERHALTEN UND CHARAKTER (WESEN) : Ruhig, treu, gehorsam und aufnahmefähig.

KOPF

OBERKOPF :

Schädel : Der Schädel ist im Verhältnis zum Körper gut proportioniert; Stirn breit mit deutlicher Stirnfurche, ohne Falten.

Stop : Ausgeprägt.

GESICHTSSCHÄDEL :

Nasenschwamm : Gross und schwarz. Nur bei Hunden mit weissem Haarkleid ist ein leichter, diffuser Pigmentmangel am Nasenschwamm zulässig, schwarz bleibt stets die bevorzugte Farbe. .

Fang : Von mittlerer Länge und kräftig; er ist am Ansatz breit und verjüngt sich allmählich ohne spitz zu werden.  Nasenrücken gerade.

Kiefer / Zähne : Kräftiges Scherengebiss.

Lefzen : Straff anliegend.

Backen : Mässig entwickelt.

Augen : Verhältnismässig klein, nahezu dreieckig, da der äussere Augenwinkel leicht nach oben verzogen ist; mässig auseinanderliegend; von dunkelbrauner Farbe, je dunkler, umso besser.

Ohren : Verhältnismässig klein, dick, dreieckig, mit leicht abgerundeter Spitze, mässig weit auseinandergesetzt, aufrecht und leicht nach vorne geneigt getragen.

HALS : Dick und muskulös, ohne Wamme, in guter Proportion zum Kopf.

KÖRPER :

Rücken : Gerade und kräftig.

Lenden : Breit und muskulös.

Brust : Brustkasten tief, Vorbrust gut entwickelt; Rippen mässig gewölbt.

Bauch : Gut aufgezogen.

RUTE : Hoch angesetzt, dick, gut und fest eingerollt über dem Rücken getragen; bei heruntergezogener Rute reicht die Spitze fast bis zum Sprunggelenk.

GLIEDMASSEN

VORDERHAND :

Schultern : Mässig schräg und gut ausgebildet.

Ellenbogen : Dicht am Körper.

Unterarm : Gerade, mit kräftigen Knochen.

HINTERHAND : Gut entwickelt, kräftig, mässig gewinkelt.

PFOTEN :  Dick, rund, gewölbt; Zehen eng aneinanderliegend.

GANGWERK : Elastischer und kraftvoller Bewegungsablauf.

HAARKLEID

BESCHAFFENHEIT DES HAARES : Deckhaar hart und gerade, Unterwolle weich und dicht; am Widerrist und an der Kruppe etwas länger; an der Rute ist das Haar am längsten.

FARBE : Rot-falbfarben, sesam (rot-falbfarbene Haare mit schwarzen Spitzen), gestromt und weiss.  Alle angeführten Farben ausser Weiss müssen « Urachiro » aufweisen (Urachiro = weissliches Haar seitlich am Fang und an den Backen, an der Unterseite des Kiefers, des Halses, der Brust, des Körpers und der Rute und an der Innenseite der Gliedmassen.)

GRÖSSE :      Für Rüden       67 cm,

für Hündinnen            61 cm.

Eine Abweichung von plus oder minus 3 cm wird toleriert.

FEHLER : Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

  • Rüdenhafte Hündinnen.
  • Hündinnenhafte Rüden.
  • Vor- und Rückbiß.
  • Fehlende Zähne.
  • Schwarz oder blau gefleckte Zunge.
  • Helle Iris.
  • Kurze Rute.
  • Ängstlichkeit.

AUSSCHLIESSENDE FEHLER :

  • Aggressiv oder ängstlich.
  • Nicht aufrecht getragene Ohren.
  • Hängend getragene Rute.
  • Langes Haar (zottig).
  • Schwarze Maske.
  • Abzeichen auf weissem Grund.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.